Es entsteht oft ein männliches Bild der ASFINAG. Dieses Bild täuscht allerdings. In unseren Reihen finden sich knapp 700 kompetente Kolleginnen, auch in klassischen „Männerberufen“. 

Frauenberufe – Männerberufe: Segregation in MINT-Berufen

Wussten Sie, dass Informatik noch vor wenigen Jahrzehnten ein von Frauen dominierter Fachbereich war? Von Ada Lovelace, über Hedy Lamarr bis Margaret Hamilton – sie alle waren Vorreiterinnen der modernen Informatik, die es uns heute ermöglicht schnell mal die Verkehrslage über unsere Smartphones zu checken. Warum das damals so war und heute nicht mehr ist, hat unterschiedliche Ursachen: Einerseits waren in den Anfangszeiten der Informatik – in den 1940er, 1950er und 1960er Jahren – Männer zumeist einberufen und andererseits waren Programmiererinnen eher eine Art „Sekretärin“. Der Job war damals bei weitem nicht so populär wie heute, aber es waren eindeutig Frauen, die uns Algorithmen und WiFi brachten und den ersten Besuch auf den Mond ermöglichten.

Die IT ist nur einer von vielen Arbeitsbereichen, wo Frauen heute eher selten anzutreffen sind. Segregation heißt hier der Fachbegriff, den Sozialwissenschaftlerinnen und Sozialwissenschaftler bemühen, wenn es darum geht zu beschreiben, warum Frauen in MINT-Berufen unterrepräsentiert sind. (MINT steht übrigens für Mathematik, Informatik, Technologie und Naturwissenschaften.)

Auf weibliche Kompetenz zu verzichten, wäre tragisch

Segregation ist ein beharrliches Phänomen des Arbeitsmarktes und hat die verschiedensten Ursachen. Hier ein schwarz-weißes Bild zu malen, würde der Realität nicht gerecht werden. Neuere Studien zeigen zwar, dass es durchaus männer- bzw. frauentypische Charaktereigenschaften gibt, die eine Berufswahl beeinflussen können, aber es scheinen doch eher gesellschaftliche und kulturelle Gegebenheiten die Segregation zu verstärken. Dieser Tatsache sollten wir als Gesellschaft entgegenwirken, denn eines ist klar: Mädchen sind in MINT-Fächern genauso gut wie ihre männlichen Schulfreunde und es wäre tragisch auf weibliche Kompetenz in diesen Bereich zu verzichten.

Wir als ASFINAG finden uns im System der klassischen Frauen- und Männerberufe genauso wieder, wie viele andere Unternehmen auch. Ja, es stimmt leider, dass immer noch zu wenige Frauen in den Bereichen Bau, IT und Handwerk zu finden sind. Aber: Es gibt sie – und als Arbeitgeberin arbeiten wir aktiv daran, Frauen in diesen Bereichen zu fördern: Neben speziell für Mitarbeiterinnen konzipierten Fortbildungen, unternehmensweiter, gendergerechter Sprache und unserem bewährten Crossmentoring-Programm, starten wir heuer auch mit einem Vernetzungstreffen für Mitarbeiterinnen. In diesem Rahmen organisieren wir Vorträge, Events und Netzwerktreffen, zu denen alle Frauen in der ASFINAG herzlich eingeladen sind. Und eine weitere Tatsache möchten wir an dieser Stelle noch hervorheben: eine Führungsrolle in Teilzeit ist innerhalb der ASFINAG selbstverständlich ebenfalls möglich.

An dieser Stelle nun aber genug der einführenden Worte. Hier sind einige unserer starken Kolleginnen im Kurzportrait!

Tina Pflanzl: Leiterin der größten Autobahnmeisterei Österreichs

Es war doch ein wenig Zufall im Spiel, dass die Steirerin Tina Pflanzl unser Inserat gesehen hat. Die Tätigkeitsfelder eines Autobahnmeisters machten sie neugierig. Bedenken, dass eine Frau für diesen Job allein wegen des Geschlechts keine Chance haben könnte, kamen ihr dabei nicht. Warum auch!? Mit einem in Kapfenberg absolvierten FH-Technik-Wirtschaftsstudium sowie Berufserfahrung bei SSI Schäfer und beim Kettenhersteller Pewag war sie bestens gerüstet.

Seit März 2018 ist sie nun Chefin über fast 50 Mitarbeiter. Die fast einzige Frau unter Männern zu sein, kennt die Steirerin bereits. „Ich war vorher auch Leiterin der Instandhaltung bei der Pewag und hab daher viel mit handwerklichen Mitarbeitern zusammengearbeitet. Das hat bestens funktioniert und großen Spaß gemacht.“

Nicht jeden Tag nur im Büro sitzen zu müssen, unterschiedlichste Aufgabenbereiche abzudecken und somit viel Abwechslung zu haben – das ist es, was für unsere Kollegin so reizvoll klang. Und natürlich immer noch ist. „Als Autobahnmeisterin bin ich im Zuständigkeitsgebiet die Ansprechperson für beinahe alles - für Polizei, Feuerwehren, Behörden, Land, Bundesministerium, Kundinnen und Kunden, alle internen Abteilungen, Baufirmen, angrenzende Staatsgebiete. Genau das schätze ich auch an meinem Job, die Abwechslung sowie das Arbeiten in der freien Natur.“

Elfriede Mayr: Projektleiterin für unsere Rastanlagen

lfriede Mayr kümmert sich gerne um die Anliegen unserer „Kings of the Road“. Sie sorgt für attraktive Rastanlagen und eine verbesserte Qualität der Fahrpausen. Unsere Kollegin leitet das Team, das die Standards der Rastanlagen definiert. Ihre Anfänge machte sie allerdings als Bauaufsicht im Straßenbau. Dort hörte sie nicht selten die Frage, ob da noch jemand kommt oder ob sie das macht. Ein selbstbewusstes “Nein, die Bauaufsicht, die mache ich!“ führte sehr oft zu erstaunten Blicken. Heute, so meint sie, ist das nicht mehr der Fall. „In der ASFINAG arbeiten heute so viele Frauen in der Projektleitung, Planung und im Bau – und leisten täglich echte Männerarbeit!“

Als aktive Jägerin und Rennradfahrerin hat Elfriede Mayr keine Scheu vor Männerdomänen. In der ASFINAG herrscht ein faires und wertschätzendes Miteinander, sagt sie. Zu den größten Herausforderungen gehöre weniger das Frau-Mann-Problem, als gesellschaftliche Themen, wie der ökologische Fußabdruck und erneuerbare Energien. Genau für diese Themen setzt sie sich auch täglich ein.

Katharina Bretis: IT-Expertin für ITS Services

Nach, wie sie selbst sagt, „überstandener Matura“ wollte sich Katharina Bretis neu orientieren. Die Lehranstalt für Wirtschaft und Mode war nicht wirklich ihre Welt. Da sie vom Interesse her vieles vorab ausschließen konnte, blieb schlussendlich - Angewandte Informatik. Ohne fachliche Vorkenntnisse stellte sich das Studium durchaus als Herausforderung dar. Sie blieb jedoch hartnäckig dran und entdeckte schließlich, auf der Suche nach einem Platz für ihr Praxissemester, ein Inserat der ASFINAG Maut Service GmbH.

Nach Ende des Praktikums, folgte die Möglichkeit als Werkstudentin weiterzuarbeiten und schließlich auch ihre Diplomarbeit bei der ASFINAG zu schreiben. Mit erfolgreich abgeschlossenem Studium blieb uns Katharina in fixer Anstellung erhalten.

Mittlerweile ist sie seit neun Jahren als IT-Expertin in Klagenfurt im Fachbereich ITS Services beschäftigt. „Wir sind hier ein multikulturell - Serbien, Indien, Österreich - zusammengesetztes Team, bestehend aus insgesamt vier Kollegen und einer weiteren Kollegin. Unsere Hauptsprache ist ebenso multilingual: DEnglisch“, scherzt sie und ergänzt „wichtig sind mir neben der Wertschätzung für gemischte Teams und der aktiven Ermutigung von Frauen, auch eine flexible Arbeitsumgebung, die ich in vollem Umfang für mein Arbeitsleben als IT-Expertin in Anspruch nehmen kann.“

 


 

Petra Gruber: Handwerkliche Mitarbeiterin in der Autobahnmeisterei Alland

Eigentlich ist Petra Gruber ja gelernte Tischlerin und Ingenieurin für Innengestaltung und Möbelbau und hat in der Autobahnmeisterei (ABM) anfangs als zeitlich befristete Saisonarbeiterin angefangen. Aber dann kam es doch ganz anders und sie wurde gleich danach fix übernommen. Sie liebt den Beruf bei der ASFINAG, sagt sie. Die Abwechslung gefällt ihr sowie die Tatsache, dass in der ABM alle handwerklichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter alles machen. Es gibt keine fixe, dauerhafte Arbeitszuteilung. Und den Winterdienst, den mag sie auch, besonders „wenn es so richtig schneit“.

„Ich weiß, was ich kann und was mir Spaß macht. Für mich gilt: Nicht lange reden, sondern machen.“ Genau das kommt, egal ob Frau oder Mann, meint sie, in Team immer gut an. Und: „Was man noch nicht kann, kann man lernen.“

Planungsabteilung in Tirol fest in weiblicher Hand

Frauen sind in Planungsabteilungen im Bau nicht sehr häufig anzutreffen, dass aber eine solche Abteilung gleich aus vier kompetenten Frauen besteht, das ist wahrlich selten – und doch gibt es sie bei uns in Tirol! Brigitte Sedlmayr (Studium des Bauingenieurwesens), Jana Mayr (Studium des Bauingenieurwesens), Nicole Lang (Technische Produktdesignerin, Fachrichtung Maschinenbau und Anlagenkonstruktionen) und Jacqueline Steffanowski (Studium der Geowissenschaften mit Schwerpunkt Ingenieur- und Hydrogeologie) sind das Frauenpower-Team der ASFINAG Bau Management GmbH.

In einer „Männerdomäne“ zu arbeiten, darüber hat keine unserer Kolleginnen je richtig nachgedacht. „Es ist für mich selbstverständlich, das zu tun, was mir liegt“, stellt Brigitte Sedlmayr fest. Jacqueline Steffanowski ergänzt: „Ich finde das Wort ‚Männerdomäne‘ sowieso unpassend. Klar, derzeit arbeiten mehr Männer als Techniker und Projektleiter bei der ASFINAG, aber das bedeutet nicht, dass diese ‚besonders gut‘ oder ‚besser‘ dafür geeignet wären. Dies ist der Historie geschuldet und der neue Trend zeigt, dass zwar langsam, aber dennoch immer mehr Frauen in dieser Branche tätig sind.“

Auf die Frage, wie denn das Miteinander in einem reinen Frauenteam klappt, sagen unsere Kolleginnen unisono, dass das gemeinsame Arbeiten sehr gut funktioniert. Die unterschiedlichen Ausbildungen, Charaktere, Interessen, Lebens- und Arbeitsgestaltungen sind ein Beispiel für gelungene Diversität. „Wir haben alle Humor und Freude an der Arbeit“, zieht Jana Mayr ihr Fazit und diese Freude und ihre geballte Ladung Know-how bringen unsere vier Kolleginnen täglich für kleine und große Projekte ein.

Neben den hier vorgestellten Kolleginnen gibt es noch viele weitere, die mit ihrem Wissen, Engagement und Biss, ihrer Teamfähigkeit und ihren sozialen Kompetenzen die ASFINAG bereichern. Einige von ihnen haben spannende Beiträge über ihre Jobs hier in diesem Blog veröffentlicht: