Achtung vor Ablenkung während der Fahrt

Jährlich investieren wir rund 500 Millionen Euro in die Verkehrssicherheit - das ist die Hälfte unserer gesamten Investitionen: Wir investieren in unsere Autobahnen und Schnellstraßen und in die Bewusstseinsbildung. Das eine geht ohne dem anderen nicht, denn Verkehrssicherheit ist Teamwork und klappt nur, wenn alle ihren Beitrag leisten.
Thema Ablenkung am Steuer

Wer auch nur wenige Sekunden abgelenkt ist, riskiert einen vorsätzlichen Blindflug. Bei Tempo 130 ist man pro Sekunde 36 Meter „blind“ unterwegs. Bei drei Sekunden ist das mehr als ein ganzes Fußballfeld.
Die Unfallstatistik zeigt uns am Ende eines jeden Jahres die maßgeblichen Unfallursachen. Ablenkung steht konstant an der Spitze und hat überhöhte Geschwindigkeit schon lange als Unfallursache Nummer Eins abgelöst. Das wirklich Erschreckende bei diesen jährlichen Statistiken: Jeder dieser Unfälle wäre wohl vermeidbar gewesen, wenn Ablenkung am Steuer als tatsächlich ernstzunehmende Gefahr wahrgenommen wird.
Die Frage „Wie bringt man Menschen dazu, sich anders zu verhalten, sich des enormen Risikos bewusst zu sein?“ hat bei uns, im Rahmen unserer alltäglichen Arbeit und insbesondere in der Planung unserer Verkehrssicherheitskampagnen, oberste Priorität. Denn wir wollen nicht nur auf das Thema aufmerksam machen, sondern eine Verhaltensänderung erzielen.
Ein simpler und gleichzeitig effektiver Weg ist, die Menschen dort abzuholen, wo sie stehen und bei Gewohnheiten, die sie kennen. Eine solche, verkehrssicherheitstechnisch relevante, weit verbreitete Gewohnheit ist die Nutzung von Smartphones am Steuer. Aber es ist bei weitem nicht die Einzige.
Die häufigsten Ablenkungs-Quellen während der Fahrt

Die Liste der möglichen Ablenkungen ist lang. Sie reicht von Musik bis hin zu den lieben Beifahrenden:
- Heruntergefallene Gegenstände und der Versuch dieselben wieder zu finden
- Bedienen von Radio, Klimaanlage und Navigationssystemen
- Rauchen, Essen und Trinken
- Reden, Diskutieren und eventuell auch Streitschlichten während der Fahrt
- Telefonieren sowie Nachrichten schreiben oder auch lesen
Wir sind überzeugt, dass Ihnen selbst noch weitere Punkte einfallen. Schreiben Sie uns gerne am Ende des Beitrags einen Kommentar!
Warum Multitasking während der Fahrt nicht funktioniert
Wer seine Aufmerksamkeit auf andere Aufgaben lenkt, fährt „blind“ – das wissen Sie bereits. Ein solcher Blindflug kann vielfältige Folgen haben:
- Sie verreißen das Lenkrad
- Sie lassen das Lenkrad komplett los
- Sie steigen stärker auf das Gas- oder Bremspedal
- Ihr Blickfeld verringert sich (zum Beispiel, weil Sie aus dem Augenwinkel Ihr Smartphone suchen)
- Ihr Abstand zum Vorausfahrenden wird kleiner
- Sie verlassen unbeabsichtigt die Fahrspur
- Sie kollidieren mit anderen Verkehrsteilnehmenden
- Sie übersehen Verkehrszeichen oder Ihre Abfahrt
- Sie hören oder sehen die Warnhinweise anderer Fahrerinnen und Fahrer nicht
Das sind nur einige von vielen möglichen Folgen der Ablenkung am Steuer, aber Sie zeigen Ihnen bereits, wie groß das Gefahrenpotenzial hier tatsächlich ist.
Ablenkungen vermeiden – aber wie?

Es gibt sehr einfach Verhaltensregeln, die einen großen Unterschied für Ihre Aufmerksamkeit darstellen. Eine solche „Regel“ lautet: Ihr Fahrzeug ist kein Arbeitsplatz, kein Wohnzimmer, keine Küche und kein Bad.
Ein weiterer Leitgedanke ist: Das Lenken eines Fahrzeugs sollte niemals Routinetätigkeit werden. Auf der Straße ist jederzeit mit überraschenden Ereignissen zu rechnen.
Darüber hinaus hilft es folgende Empfehlungen zu berücksichtigen:
- Handy außer Reichweite - Am besten Sie schalten Ihr Mobiltelefon auf leise und richten einen mobilen Anrufbeantworter ein. Die Nutzung einer Freisprecheinrichtung ist nur dann sinnvoll, wenn die geführten Gespräche Sie nicht ablenken.
- Musik und Unterhaltung mit Maß - Wenn Sie nicht auf Musik verzichten wollen, sollten Sie den Radiosender oder die Playlist vor der Fahrt einstellen. Auch die Lautstärke sollte nicht allzu hoch eingestellt werden.
- Gespräche mit Mitfahrenden – Glühende Diskussionen oder sogar Streitgespräche sollten Sie während der Fahrt lieber vermeiden.
- GPS und Assistenzsysteme – Navigations- und Assistenzsysteme können bei korrekter Anwendung wertvolle Helfer sein. Achten Sie darauf, das System vor dem Losfahren richtig einzustellen.
- Autofahrten vorbereiten – Trotz aller Assistenzsysteme macht es Sinn sich vorab mit der Strecke vertraut zu machen und alle notwendigen Vorkehrungen, besonders bei längeren Urlaubsfahrten, rechtzeitig zu treffen.
- Pausen machen – Denken Sie an regelmäßige Pausen. Wie wichtig diese sind, lesen Sie hier.
- Kinder – Junge Mitfahrende haben meist kein Verständnis für ein „angemessenes Verhalten im Auto“. Reden Sie daher vorab und regelmäßig mit Ihrem Kind, Ihren Enkeln und kleinen Beifahrerinnen und Beifahrern. Kindern hilft es, wenn sie vorab wissen, worauf sie sich einstellen müssen.
- Schminken und Umziehen – Diese Dinge sollten wirklich nicht im Auto erledigt werden und schon gar nicht während der Fahrt. Stehen Sie lieber 10 Minuten früher auf und lassen Sie den Stress zu Hause.
Ablenkung gibt es in unserer schnelllebigen Zeit wahrlich mehr als genug, dennoch sollten wir gerade während der Fahrt auf Autobahnen und Schnellstraßen jegliche Unaufmerksamkeit vermeiden. Das Risiko, dass etwas passiert und womöglich drastische Folgen nach sich zieht, ist einfach zu groß.
Lassen Sie sich nicht ablenken und kommen Sie sicher an Ihr Ziel.
In der Schweiz müssen wir ab 75 alle 2 Jahre zum Arzt. Auch der gesundheitliche Zustand eines Autofahrer ist sehr wichtig. Alles was im Auto zur Gefährdung führt ist krank und sollte geändert werden. Mit freundlichen Grüssen
Ich kann den Ausführungen und Tipps der ASFINAG nur voll und ganz zustimmen. Es gibt wirklich nichts, was man während der Fahrt unbedingt machen muss außer sich auf den Verkehr zu konzentrieren. Alle anderen Argumente dagegen sind nur faule Ausreden. Ich halte auch nichts davon, wenn Organisationen sich an die "Vernunft" der Menschen richten - die gibt's leider bei vielen Leuten nicht (mehr). Meiner Meinung nach sollten Kontrollen massiv verstärkt und die Strafen empfindlich erhöht werden, damit hier überhaupt eine Wirkung erzielt werden könnte. Nur dann, wenn die Strafen "weh tun", würden sich solche Verhaltensweisen auch verbessern. Solange die Verursacher selbst den Schaden durch solch fahrlässige Verhaltensweisen tragen müssten, wäre das ggf. verkraftbar (selbst schuld). Es kann aber nicht sein, dass durch nicht belehrbaren und egoistische Personen Unschuldige zum Handkuss kommen und die Folgen tragen müssen (in welcher Form auch immer).
Leider ALLES SCHWACHSINN, da nicht realisierbar!!! Das würde die Fahrzeit verlängern und das bezahlt einem niemand. Schneller fahren, um die hier vorgeschlagenen Ideen zu realisieren, darf man nicht, außerdem würde man den Mehrverbrauch und höheren Fahrzeugverschleiß nicht ersetzt bekommen (von wem auch???). Also lasst Euch was Vernünftiges einfallen und quält oder ärgert nicht die Autofahrer mit Euren kranken Ideen!!!
Wir finden die Ideen gar nicht krank. Also nächstes Mal bitte vor der Abfahrt schon schminken oder rasieren ;)
Radio Einstellung
Hallo. Sehr gut geschrieben. So sieht es in Schweden mit aus, wenn auch schlimmer. Viele Grüße Knacke Kungsör
Top Thema!!!!
Top Thema!!!!