In ihrer Wahrnehmung ist für neun von zehn Lenkerinnen und Lenkern die Bildung der Rettungsgasse in Österreich zur Selbstverständlichkeit geworden und sie funktioniert deutlich besser als zu ihrer Einführung im Jahr 2012. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage des Instituts für Empirische Sozialforschung (IFES) unter den Nutzerinnen und Nutzern der Autobahnen und Schnellstraßen und Fahrerinnen und Fahrern von Einsatzorganisationen.

Insbesondere die Mitglieder der Einsatzorganisationen bekunden eine positive Entwicklung. Drei Viertel von ihnen sagen, dass sie durch die Rettungsgasse schneller am Unfallort ankommen. Die Zeitersparnis wird unter diesen Befragten auf etwa zwei Minuten (Mittelwert) geschätzt. Somit würden auch Unfallopfer durch raschere Hilfeleistung einen klaren Vorteil aus der Rettungsgasse ziehen. Gebildet wird sie von den Verkehrsteilnehmenden im Durchschnitt ab einer Geschwindigkeit von 20 km/h.

Wie alles begann

Vor etwas mehr als 10 Jahren wurde die Rettungsgasse auf Österreichs Autobahnen und Schnellstraßen eingeführt. Es war eine tiefgreifende Änderung der Straßenverkehrsordnung, der Pannenstreifen war neu bei Stau zu befahren, davor bekanntlich freizuhalten. Für diese Abkehr vom eingespielten Prinzip gab es mitunter auch Kritik.
Die Rettungsgasse wurde auf Wunsch und in engem Austausch mit unseren Stakeholdern und den Einsatzorganisationen eingeführt, weil insbesondere die Feuerwehr mit ihren breiten Fahrzeugen am Pannenstreifen oft nicht rasch vorankamen und dieser auch oft durch Autos blockiert war.

Österreich ist hier keinen Sonderweg gegangen: In Deutschland, Slowenien, Tschechien, Ungarn und in der Schweiz besteht ebenfalls die Verpflichtung, eine Gasse für Einsatzfahrzeuge freizuhalten. Die Vorschriften sind jenen in Österreich sehr ähnlich.

⚠ Unfallopfer können nicht warten. Die Rettungsgasse hilft Feuerwehr, Rettung und Polizei und sie hilft den Unfallopfern. Die Lebensrettungsgasse rettet Leben!

Im Notfall ist es wichtig, dass wir schnell und vor allem sicher zu unseren Patienten gelangen. Werden wir zu einer Reanimation gerufen und die Rettungsgasse ist blockiert, bedeutet das, dass wir zu unseren Patientinnen und Patienten zu 100 Prozent zu spät kommen. Helft mit die Rettungsgasse zu bilden, denn so können wir gemeinsam Leben retten!
Georg Frank Notfallsanitäter und Einsatzfahrer Wiener Rotes Kreuz

Bilanz zehn Jahre Rettungsgasse: Das sagen Lenkerinnen und Lenker und Einsatzkräfte

Im Februar 2021 haben wir 1000 Nutzerinnen und Nutzer der Autobahnen und Schnellstraßen, 50 Einsatzleiterinnen und Einsatzleiter in einer telefonischen Befragung und mit Online Interviews zur Rettungsgasse befragt.


 

Bildung der Rettungsgasse – eine Selbstverständlichkeit?

Die Frage nach dem persönlichen Verhalten bei Staubildung: Für zwei von drei Lenkerinnen und Lenkern ist die Bildung der Rettungsgasse definitiv eine Selbstverständlichkeit geworden. Neun von zehn bejahen die Frage.

Wie hat die Rettungsgasse beim letzten Mal funktioniert? Haben sich die Verkehrsteilnehmenden an die Bildung gehalten?

Drei Viertel der Lenkerinnen und Lenker sagen, dass sich alle bzw. die meisten an die Bildung der Rettungsgasse gehalten haben. Zwei Drittel der Fahrerinnen und Fahrer der Einsatzorganisationen bestätigen dies.

Wie wichtig ist es aus Ihrer Sicht, dass zusätzliche Information geleistet wird?

Acht von zehn Lenkerinnen und Lenker sowie Mitglieder von Einsatzorganisationen halten es für wichtig, dass das Wissen rund um die Rettungsgasse aufgefrischt wird.

Was sind aus Ihrer Sicht die Gründe dafür, dass manche Personen die Rettungsgasse nicht bilden?

Eine Mischung aus Unsicherheit, Unwissenheit, Ignoranz und aggressivem Fahrverhalten sind die vermuteten Ursachen „gegen“ die Bildung der Rettungsgasse.

Sind Einsatzkräfte schneller am Unfallort?

Drei von vier Mitgliedern der Einsatzorganisationen sagen, dank der Rettungsgasse sei man schneller am Unfallort. Die Zeitersparnis sehen sie bei ca. zwei Minuten (Medianwert). Raschere Hilfeleistung sei von wesentlichem Vorteil für Unfallopfer. 

Grundsätzliche Bewertung der Rettungsgasse?

Die Rettungsgasse wird von neun von zehn Befragten sehr gut oder gut beurteilt und soll jedenfalls beibehalten werden. Das positive Meinungsbild ist sehr stark verankert.

Nach wie vor Wissensdefizite

Das Wissen wie sie zu bilden ist, ist zwar gut, aber nach zehn Jahren immer noch ausbaufähig. Immerhin 14 Prozent scheitern an der richtigen Antwort für eine zweispurige –  und noch einmal so viele bei der Frage nach einer dreispurigen Fahrbahn. Und warum halten sich manche nicht an die Rettungsgasse? Als Ursachen vermuten die Befragten eine Mischung aus Unsicherheit, Unwissenheit, Ignoranz und aggressivem Fahrverhalten. Folglich halten acht von zehn Lenkerinnen und Lenkern Informationskampagnen für wichtig, unter den Einsatzkräften sind es sogar noch etwas mehr.

Testimonials aus den eigenen Reihen

Katharina Brandtner ist beim Asset Management in der ASFINAG Bau Management Gesellschaft in Graz tätig, Josef Mechtler ist Autobahnmeister in Wien-Inzersdorf. Was sie verbindet, ist das Engagement bei Einsatzorganisationen in der Freizeit.

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„Bei einem Verkehrsunfall ist der Zeitfaktor natürlich kritisch. Wir machen uns sofort auf den Weg und gehen die Abläufe im Kopf durch. Wenn die Rettungsgasse gut funktioniert, gewinnen wir nochmal wertvolle Zeit bei der Erstversorgung und beim Transport der betroffenen Personen ins Krankenhaus“, so Brandtner, die Rettungssanitäterin beim Roten Kreuz ist.

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Auch für Josef Mechtler ist es enorm wichtig, dass das Bilden der Rettungsgasse gut klappt – der Garant dafür, dass man schnell am Ort des Geschehens ist. Der erste Gedanke bei einem Notruf sei immer: Hoffentlich ist nichts Schlimmes passiert. „Man ist sofort auf rasche Hilfe fokussiert. Wenn man in einer verstopften Rettungsgasse dann nicht weiterkommt, wird man unruhig“, sagt der Autobahnmeister aus Wien-Inzersdorf, der auch bei der Freiwilligen Feuerwehr ist. Die Rettungsgasse ist aber auch wichtig, wenn es um Umweltgefährdung gehe. Also beispielsweise Diesel ausgetreten ist, der rasch gebunden werden muss. Auch hier sei der Zeitgewinn ein großer Vorteil.    

Michaela Gold
Michaela Gold

Online Marketing und Social Media

Seit 2015 ist Michaela Gold in der ASFINAG als Teamleiterin für Online & Social Media tätig. Ihr ist vor allem der direkte Austausch mit den Kund:innen sehr wichtig um ihnen einen Blick hinter die Kulissen des Unternehmens zu gewähren. Als Ausgleich zu der abwechslungsreichen Tätigkeit verbringt sie ihre Freizeit am liebsten in der Natur, beim Yoga oder auf dem Motorrad.