Im Einsatz gegen Schnee und Eis - Winterdienst in Wörgl

Wir, die Mitarbeiter des Winterdiensts des Stützpunkt Wörgl, sorgen dafür, dass die Autobahn in unserem 40 Kilometer langen Streckenabschnitt von der Staatsgrenze Deutschland bis zur Ausfahrt Wiesing-Achensee-Zillertal Tag und Nacht frei befahrbar ist. Hier in Tirol ist das eine besondere Herausforderung, denn da kann es schon sein, dass binnen einer Stunde 10 bis 20 cm Schnee fallen. Damit auch bei starkem Schneefall alles gut klappt, fahren wir im Schichtbetrieb. Das heißt in drei Schichten zu je acht Stunden. So schaffen wir es, die Autobahn 24 Stunden zu überwachen und befahrbar zu machen.
Der Einsatzleiter
Wie in jeder Einsatztruppe, gibt es auch bei uns in jeder Schicht einen Einsatzleiter. Er führt die ganze Partie an und teilt die Mitarbeiter auf die jeweiligen Fahrzeuge sowie Räumrouten ein. Bei starkem Schneefall ruft er den Volleinsatz aus und verständigt die Mitarbeiter, die sich in Rufbereitschaft befinden.
Der Einsatzleiter ist die Drehscheibe zwischen dem Autobahnmeister, allen Einsatzorganisationen wie zum Beispiel die Autobahnpolizei sowie zum Verkehrsfunk.
Immer im Blick sind unser Wetterprognoseprogramm und die eingebauten Sensoren auf der Fahrbahn. Alle Wetterveränderungen wie Niederschlag, Nebel und Reifglätte müssen von ihm genau beobachtet werden, denn daraus leitet er alle anstehenden Arbeiten ab.
Natürlich ist der Einsatzleiter nicht nur für das Organisatorische zuständig, sondern er sichert auch Unfallstellen ab, hilft bei Aufräumarbeiten und sitzt selbst hinter dem Lenkrad eines Winterdienst-Lkws.
Markus Schranzhofer arbeitet seit 2004 bei der ASFINAG. Im nachfolgenden Video gibt er Antworten auf die wichtigsten Fragen über den Winterdienst.
Räumrouten und Staffeln
Bei uns in Wörgl sind im Winterdienst neben dem Einsatzleiter immer vier Leute mit vier Lkw und einem Unimog im Einsatz. Insgesamt sind drei Fahrzeugstaffeln für den 40 Kilometer langen Abschnitt von der Staatsgrenze Deutschland bis nach Wiesing zuständig.

Staffel 1 besteht aus zwei Lkw mit je 400 PS. Sie sind jeweils mit zwei Pflügen ausgestattet. Vorne mit einer Schaufelbreite von vier Metern und an der rechten Seite mit einer Breite von 3,40 Metern. Zusätzlich hat jeder Lkw auf der Ladefläche einen Behälter mit sieben Kubikmeter Fassungsvermögen für Trockensalz und 3.400 Liter Salzsole (=Salzwasser).
Mit diesen zwei Lkw räumen wir die gesamte Breite der zweispurigen Fahrbahn bis zur Hälfte vom Pannenstreifen.

Staffel 2 besteht aus einem Lkw, ebenso 400 PS, mit einem ausklappbaren Schneepflug mit einer Breite von 5,25 Metern vorne und einem großen Seitenflügel mit 4,50 Meter Breite. Natürlich hat auch dieser Lkw genauso viel Salz an Board wie die Lkw der Staffel 1.
Dieser Lkw kann alleine beide Fahrspuren bis zur rechten Randlinie am Pannenstreifen räumen. Mit diesem Fahrzeug fährt in der Regel der Einsatzleiter.

Staffel 3 besteht aus einem Unimog und einem Lkw. Der 280 PS starke Unimog hat es in sich: Mit einem stufenlos verstellbaren Schneepflug vorne ist er für die Schneeräumung der Auf- und Abfahrten, Parkplätze und der Polizei-Kontrollplätze zuständig. Hinter dem Unimog fährt der 400 PS starke Lkw, ebenso mit stufenlos verstellbaren Schneepflug, nach. So werden auch die Nebenfahrbahnen effizient und so schnell wie möglich vom Schnee befreit.
Wird das Wetter ruhiger, haben wir trotzdem alle Hände voll zu tun. Es müssen Brücken und Überkopfwegweiser von Schneewechten befreit werden. Weiter geht es mit dem Ausschaufeln von Notrufsäulen, Notausgängen und den Müllkübeln auf den Parkplätzen. Nicht zu vergessen das Schneefräsen bei Lärmschutzwänden und Brücken. Auf den Parkplätzen muss der Schnee abtransportiert werden. Auch umgefahrene Schneestangen stellen wir wieder auf. Man kann sagen, hat es aufgehört zu schneien, sind wir immer noch ca. zwei Wochen mit diesen Arbeiten beschäftigt, bis wieder alles sauber ist.
Auch wenn der Winterdienst manchmal ganz schön anstrengend sein kann, machen wir diese sehr verantwortungsvolle und abwechslungsreiche Aufgabe sehr gerne. Denn in einem 30-Tonner zu sitzen und für die Sicherheit anderer Menschen zu sorgen ist einfach ein gutes Gefühl!
















Als gelegentlicher Tourist möchte ich mich auch für euren tollen Einsatz bedanken! Ich habe eine Fachfrage, da ich mich mit korrosiven Lasten im Automobilbereich befasse. Für eine Präventivstreuung werden bis zu 10 gr. / m² an Streusalz aufgebracht. Wenn Niederschlag abgetaut werden soll, muss man gut die doppelte Menge, also 20 gr. / m² rechnen. Ein Winter hat 5 Monate Einsatzzeitraum. Wie oft kommt denn die jeweilige Streuung vor? Wird ein Quadratmeter Autobahn etwa 100 mal pro Winter gestreut? Vielen Dank!
Lieber Herr Gronbach, so pauschal kann man das nicht beantworten, da es manchmal massive Unterschiede im der Frequenz der Streuung gibt. Mal schneit es mehr, mal weniger. Mal ist ein Winter kälter, mal milder. Wenn Sie das Thema Salz jedoch interessiert, dann empfehlen wir Ihnen diesen Beitrag: https://blog.asfinag.at/auf-der-autobahn/salz-auf-unseren-autobahnen/ Vielleicht finden Sie darin eine passende Antwort auf Ihre Frage. LG, Ihre ASFINAG
Danke für Eure Arbeit .-aber jeden Recht machen ist unmöglich. Den Daumen nach unten für jene die bei Schnee und Nebel ohne Rücksicht mit überhöhter Geschwindigkeit dahinrasen. Unverantwortlich.
Danke für die Arbeit die sie tun. Ich kann mir nur vorstellen, dass ich viel mal von euch gerettet wurde. VG https://www.zvachula.at/de-AT/geb%C3%A4udereinigung-schwechat/
ich finde die Arbeit was ihr alles macht Toll Hutab Respket
Die Herausforderungen sind unbestritten enorm, aber es ist umso schöner zu sehen, wie großartig das ASFINAG Team des Winterdienstes funktioniert und kooperiert! Danke an alle, die hier im Einsatz sind!