Die A 26 Linzer Autobahn – Wichtige Entlastung für das Linzer Stadtgebiet

Die A 26 Linzer Autobahn ist ein Projekt für die Menschen in Linz und Umgebung. Linzer:innen profitieren von weniger Verkehr, Pendler:innen aus dem westlichen Mühlviertel von den kürzeren Wegen und einer besseren Verteilung des Verkehrs auf den Hauptverbindungen. Mit der A 26 als Westumfahrung von Linz wird viel Verkehr sinnvoll auf die neue Autobahn verlagert und das städtische Straßennetz damit deutlich entlastet.

Die gesamte geplante Strecke ist rund fünf Kilometer lang. Ein großer Teil davon wird umwelt- und anrainerschonend unterirdisch im Tunnel verlaufen. Zur Überquerung der Donau sowie der Westbahn werden zwei große Brücken neu errichtet. Die Donaubrücke und den Mann, der dahinter steht, stelle ich Ihnen hier näher vor.

Genauere Infos rund um das gesamte Bauprojekt, finden Sie hier in unserer Bauprojekt-Beschreibung auf der Webseite. 

„Der Bau der Donaubrücke stellt eine gewaltige Herausforderung für alle Beteiligten dar. Das Ziel ist aber klar: die notwendige Entlastung des innerstädtischen Straßennetzes. Bereits mit der Verkehrsfreigabe der neuen Donaubrücke der A 26 werden die Rudolfstraße und die Nibelungenbrücke um rund 20.000 Autos pro Tag entlastet.“
Franz Sempelmann Projektleiter A 26

Die Donaubrücke A 26 – ein neues Wahrzeichen für Linz

Von Beginn des Projekts an wurde der Brücke über die Donau besonders viel Aufmerksamkeit gewidmet. Die sensible Landschaft soll gewahrt bleiben, gleichzeitig ist auf engstem Raum ein Projekt auf dem neuesten Stand der Technik zu entwickeln. Design und Funktionalität mussten bei Konzeption und Planung der Donaubrücke A 26 daher Hand in Hand gehen.

Bei einem Wettbewerb im Jahr 2003 – hier sehen Sie, wie lange die Planung eines solch großen Bauprojektes dauern kann – wurden zwölf internationale Einreichungen bewertet. Letztlich gab es ein klares Gewinnerkonzept: Die Donau bekommt westlich von Linz eine schlanke Hängebrücke, die in dieser Form weltweit einzigartig ist. Ein Unikat für Linz und seine Bewohner:innen.

Ein weltweit einzigartiges Bauwerk

Die Konstruktionsweise der Brücke begeistert und fasziniert nicht nur uns Projektverantwortliche: Die Brücke wird geradezu über der Donau „schweben“, denn es gibt keine sichtbaren Tragpfeiler. Die tragenden Seile werden direkt in den Fels der Uferwände verankert und verleihen diesem gewaltigen Bauwerk die notwendige Leichtigkeit. Damit unterscheidet sie sich von den bekannten großen Hängebrücken wie der Golden Gate Bridge in San Francisco.

Echte Hängebrücken gibt es weltweit und vor allem im alpinen Raum natürlich viele. Die Dimensionen unserer Donaubrücke machen sie aber einzigartig. Ein weiteres Bauwerk, auf das Österreich stolz sein kann.

Die Donaubrücke A 26 in gewaltigen Zahlen

  • Insgesamt 300 Meter lang und 22,5 Meter breit
  • Die beiden Haupttragseile sind jeweils 500 Meter lang und rd. 900 Tonnen schwer.
  • Jedes dieser beiden Haupttragseile besteht aus jeweils 12 Einzelseilen mit einem Durchmesser von knapp 15 cm und einem Gewicht von rd. 75 Tonnen.
  • Diese 12 Einzelseile messen – als Seilpaket - am Ende rd. 1,9 x 0,4 m (siehe Abbildung).
  • Gesamtgewicht der Brücke: rd. 13.000 Tonnen
  • 100 Felsanker mit einer Länge von bis zu 70 Metern halten die Brücke an beiden Enden bei den so genannten „Ankerblöcken“.
  • Die Brücke verläuft rd. 10 Meter über den bestehenden Landesstraßen B 129 (Eferdinger Straße) und B 127 (Rohrbacher Straße).
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Viel Arbeit, wenig Zeit

Ein Projekt wie die A 26 Linzer Autobahn stellt das gesamte Projektteam rund um Franz Sempelmann vor große Herausforderungen – organisatorisch, technisch, menschlich. Gleichzeitig trägt unser Projektleiter eine große Verantwortung. Im Baubüro in Ansfelden laufen alle Fäden zusammen, Langeweile kommt dabei niemals auf.

Oft werden die Arbeitstage zu kurz, denn viele hochkomplexe Einzelschritte müssen aufeinander abgestimmt werden. Den gesamten Umfang der Tätigkeiten zu beschreiben, ist in diesem Artikel nicht möglich. Neben hochkomplexen technischen Festlegungen müssen verschiedenste Abläufe und Interessen koordiniert werden. 

Hier der Versuch einer Momentaufnahme:

  • Führung eines Projektteams mit rund 100 laufenden Bau- und Dienstleistungsaufträgen.
  • Treffen von Entscheidungen mit großer Tragweite in technischer, organisatorischer und finanzieller Hinsicht.
  • Verkehrsführungen (Umleitungen und etwaige Einschränkungen) müssen lange im Voraus geplant und mit zahlreichen Stellen abgestimmt werden: Wie und wo fahren Pkw, Lkw, Linienbusse, Züge und Schiffe während einzelner Arbeitsschritte? Um z. B. den Fuß- und Radweg an der B 127 dauerhaft offen zu halten, wurde bereits im Jahr 2018 sehr aufwändig ein neuer Rad- und Gehweg direkt an der Donau gebaut.
  • Schutz, Einbindung und Information von Anrainer:innen: Wie werden die betroffenen Personen informiert und wie kann die laufende Kommunikation gewährleistet werden?
  • Die Baustelle muss laufen: laufende Führung von Dienstleister:innen und Baufirmen, um den Fortschritt der Arbeiten sicherzustellen.
  • Bodenarbeiten und Sprengungen durchführen und koordinieren, noch bevor Neues gebaut werden kann.
  • Zahlreiche Leitungen (von Strom über Kanal und Wasser bis Gas und Telekom) verlegen, bevor mit einzelnen Bauabschnitten begonnen werden kann.
  • Viel Geld verlangt viel Dokumentation: Verwaltung und internes Berichtswesen (Abstimmungen protokollieren, Berichte erstellen und koordinieren).
  • Mitarbeiter:innen auf der Baustelle koordinieren und bestmöglich für ihre Sicherheit sorgen.
  • Partner:innen wie das Land Oberösterreich und die Stadt Linz auf dem Laufenden halten.
  • Hunderte Auflagen und Genehmigungsverfahren beachten und einhalten.
  • Zeit- und Kostenplanung im Auge behalten.

Die Aufgabenliste scheint kein Ende zu nehmen. Viele Hände greifen innerhalb der ASFINAG und bei unseren Projektpartner:innen ineinander, um täglich einen möglichst reibungslosen Ablauf aller notwendigen Arbeiten zu gewährleisten. Wie Sie gerade gelesen haben, ist das keine einfache Aufgabe. Das Ziel ist dabei klar: unfallfreies Bauen und eine Verkehrsfreigabe Mitte 2024. 

Sebastian Stöcklegger
Sebastian Stöcklegger

Projektleiter A 26 Linzer Autobahn Etappe 2

Nach Abschluss des Studiums Bauingenieurwesen an der technischen Universität Wien, einer dreijährigen Tätigkeit als Projektleiter bei den Wiener Linien, 2 Jahre stellvertretender Projektleiter der A26 Etappe 1, nun einer von zwei Projektleitern für die Bauabwicklung des Großprojekts A26 Linzer Autobahn Etappe 2.