Längere Autofahrten, egal ob außerhalb oder innerhalb Österreichs, stellen bei den meisten Familien einen eher ruppigen Start in den Urlaub dar. Als dreifache Mutter könnte ich ein Buch mit Anekdoten rund ums Autofahren füllen: dauerschreiende Babys, die einfach nur raus aus dem Kindersitz wollen; Kleinkinder, denen laufend übel wird oder auch Schulkinder, die es einfach lieben sich gegenseitig zu necken und nicht wissen, wann genug ist – all das stellt die Nerven der Mitfahrenden auf eine harte Probe. Ich weiß das und Sie sicherlich auch.

Mit Kindern zu verreisen, kann eine sehr große Herausforderung darstellen. Die Kleinen abzuschnallen und sie im Fahrzeug wild toben zu lassen, ist allerdings keine Option. Die Sicherheit der kleinen sowie der großen Insassen sollte beim Fahren immer an oberster Stelle stehen.

Wie lässt sich also eine eventuell mehrstündige Autofahrt sowohl angenehm als auch sicher für alle Beteiligten gestalten?

🦺 Sicherheit wird großgeschrieben, egal wie klein man ist! 🦺

Immer und überall – der richtige Kindersitz

Ob Sie nun auf der Autobahn, in der Stadt oder auf der Landstraße mit Ihren Kindern unterwegs sind, eines ist klar: Kinder müssen immer im passenden Kindersitz mitfahren, egal wie kurz die Strecke ist.

Die Wahl der richtigen Rückhaltevorrichtung, wie der Kindersitz offiziell genannt wird, kann so manches Elternteil überfordern. Zahlreiche Modelle, Größen, Farben und Formen lassen einen schnell den Überblick verlieren. Daher sollten Sie sich immer von kompetentem Fachpersonal beraten lassen. Besonders wichtig ist, den Kindersitz auch im eigenen Fahrzeug zu testen: Nicht jeder Sitz passt in jedes Auto. Manche Fahrzeuge haben kürzere Sicherheitsgurte, was den Einbau erschwert. Manchmal ist der Sitz für das eigene Auto zu klobig oder Sie bekommen Ihr Kind nur mit viel Mühe wieder aus der Rückhaltevorrichtung heraus. Aus all diesen Gründen sollten Sie immer sowohl Kind als auch Fahrzeug zum Kindersitzkauf mitnehmen.

Ganz grundsätzlich gilt in Österreich folgende Kindersitz-Regelung: Bis 14 Jahre oder einer Größe bis 1,35 Meter, benötigen Kinder einen passenden Kindersitz. Kinder, die größer sind, können den eingebauten Sicherheitsgurt des Fahrzeugs nutzen. Ausführliche Informationen rund um Kinderrückhaltesysteme finden Sie übrigens auf der Website des Bundesministeriums als auch auf jener des ÖAMTC.

Wussten Sie? Der sicherste Platz für Ihr Kind befindet sich in der Mitte der Rückbank, da rund um diesen Platz die größte „Knautschzone“ zu finden ist. Das gilt allerdings nur dann, wenn auf diesem Platz ein Dreipunktgurt zu finden ist.

Gut gesichert in Österreich und Europa

Bei schweren Unfällen mit Kindern lässt sich regelmäßig feststellen, dass diese meist nicht richtig angeschnallt waren. Sie sollten vor jedem Fahrtantritt darauf achten, dass

  • die Sicherheitsgurte nahe am Körper des Kindes verlaufen
  • die Gurte straffgezogen sind
  • die Gurte nicht verdreht sind
  • der Beckengurt tatsächlich beim Becken und nicht entlang des Bauchs verläuft
  • der Schultergurt mittig über das Schlüsselbein und nicht zu nahe am Hals verläuft
  • ihr Kind im Winter ohne dicke Winterjacke angeschnallt ist
  • Sie die Gurte nachkontrollieren, falls Ihr Kind sich bereits selbst anschnallen kann.

Wichtiger Tipp: Vergessen Sie nicht auf die Kindersicherung an den Türen! Kinder spielen während der Fahrt gerne damit herum.

Einige Kinder und Eltern mögen all diese Schritte als mühsam und langwierig empfinden. Es sind aber genau diese Vorsichtsmaßnahmen, die im entscheidenden Moment lebensrettend sein können.

Wussten Sie? Die falsche Handhabe eines Kindersitzes ist ein Vormerkdelikt. Bei Verstößen droht nicht nur eine Geldstrafe, sondern auch eine Vormerkung im Führerscheinregister.

Sollte es Sie und Ihre Familie ins Ausland ziehen, sollten Sie die dortigen Sicherheitsbestimmungen unbedingt kennen. Dazu bietet Ihnen die Seite des ÖAMTC ebenfalls aktuelle Informationen. Die allgemeinen Reisebestimmungen aller Länder finden Sie beim Bundesministerium für Europäische und internationale Angelegenheiten sowie auf der behördenübergreifenden Plattform oesterreich.gv.at

Entspannter während der Autofahrt

Die folgenden Tipps sollen Ihnen helfen, entspannter an Ihr Reiseziel zu kommen.

1) Bereiten Sie Ihr Kind vor

Ein wichtiger erster Schritt in Richtung Urlaub ist das Vorbereiten Ihres Kindes auf die längere Autofahrt. Erzählen Sie, wann es losgeht, wohin sie fahren und wie lange es etwa dauern wird. Ziehen Sie Vergleiche, zu denen Ihr Kind einen Bezug aufbauen kann: „Es dauert länger, als zur Oma, aber nicht ganz so lang, wie bei unserer Reise nach…“. Sagen Sie auch, dass es wahrscheinlich etwas stressiger oder langweiliger wird und dass es in Ordnung ist, wenn man „keine Lust mehr hat“. Verständnis und ein offenes Gespräch funktionieren auch bei Kindern sehr gut.

2) Gute Planung muss sein

Auch das gemeinsame Planen, Packen und Vorbereiten kann bereits einiges an Stress aus der verlängerten Autofahrt nehmen. Schauen Sie sich unsere Checkliste für eine gute Urlaubsfahrt an und gehen Sie diese Schritt für Schritt durch. Lassen Sie Ihr Kind mithelfen. Es kann die Sonnenblenden an den Seitenfenstern anbringen und selbst das Lieblingsspielzeug griffbereit im Auto verstauen.

3) Essen und Trinken griffbereit halten

Hungrige Kinder sind schlecht gelaunte Mitfahrende. Deshalb sollten Sie bei der Verpflegung auf langen Autoreisen lieber etwas mehr als zu wenig mitnehmen. Trinken ist besonders wichtig. Am besten eignet sich Wasser, stark verdünnter Fruchtsaft oder Tee. Als mobile Jause eigenen sich belegte Brote, Cracker und Kekse, geschnittenes Obst und Gemüse (lieber die festen Sorten), Nüsse und eine Packung „Notfall-Gummibärchen“ zur Beruhigung der Gemüter. Schmelzende und klebrige Lebensmittel sollten Sie lieber zu Hause lassen, da sie nicht nur die Finger, sondern auch das Fahrzeug unnötig verschmutzen. Für welche Jause und Getränke Sie sich auch immer entscheiden, achten Sie darauf, dass sowohl Essen auch auch Trinken griffbereit liegt und sich die Kinder im besten Fall selbst bedienen können. Die Aufmerksamkeit der Lenkenden sollte jedenfalls nicht beeinträchtigt werden.   

4) Zeitvertreib während der Fahrt

Gleißende Sonne, extreme Hitze im Auto, keine Lust und keine Idee mehr für Reisespiele – so sehen meine persönlichen Urlaubsfahrt-Erinnerungen aus. Heute haben es Kinder und Eltern sicherlich etwas leichter. Abseits der Klimaanlage im Fahrzeug, können Kinder heute Hörbücher, Filme und Kinderlieder, über Handy oder Tablet und mit Kopfhörern auch völlig geräuschlos, genießen. Der gebannte Blick auf den kleinen Bildschirm oder auch in ein spannendes Buch kann allerdings auch zu Übelkeit führen, daher sollten Sie hier immer auf das Wohlbefinden Ihres Kindes achten.
Klassische Reisespiele (Ich seh, ich seh, was du nicht siehst…) können ebenfalls eine gelungene Abwechslung sein, wenn Lieblingsspielzeug, Malbuch und Singen nicht mehr helfen. Je kleiner Ihr Kind ist, desto mehr sind Sie als Elternteil gefragt – aber nur, wenn Sie gerade am Beifahrersitz sitzen und nicht selbst lenken!
Was eine Urlaubsfahrt mit Kindern ebenfalls gut überbrückt, sind Geschichten über vergangene Urlaube. Kinder lieben es Erzählungen zu hören, wo sie selbst die zentrale Hauptrolle spielen oder in denen Ihre Eltern noch Kinder waren.

5) Wenn nichts mehr geht, Pause machen

Bei längeren Autofahrten mit Kindern gehören regelmäßige Pausen einfach dazu. Stundenlang nahezu bewegungslos und angeschnallt im Auto zu sitzen, hält kaum ein Kind aus. Berücksichtigen Sie daher bereits bei Ihrer Reiseplanung die Rastmöglichkeiten entlang der geplanten Route. Unsere Rastanlagensuche zeigt Ihnen nicht nur, wo Sie eine Pause machen können, sondern auch wo Sie einen Spielplatz, Toiletten oder ein Restaurant finden. Selbst wenn Sie kein Fan von längeren Pausen sind, für Kinder ist es wichtig, sich mindestens alle zwei Stunden die Beine zu vertreten und den Kopf durchzulüften. Gut erholt, stehen die Chancen gut, dass Ihr Kind zurück im Kindersitz einschläft. Nutzen Sie daher die Pause, laufen, springen und lachen sie – das tut der ganzen Familie gut.

Wussten Sie? Auf unsere Rastplätzen finden Sie Wickeltische nicht nur im Sanitärbereich der Damen, sondern vielerorts auch bei den Herren.

Wer mit Kindern im Auto verreist, kann vorab viel dafür tun, den Start in den Urlaub entspannt und sicher zu gestalten. An der Nutzung eines geeigneten Kindersitzes führt definitiv kein Weg vorbei, so viel steht fest. Auch die Entfernung zum Reiseziel können Sie nicht verändern, aber Sie können ausreichend Pausen planen und so die Reise selbst schon zu einer schönen Urlaubserinnerung machen.

Michaela Gold
Michaela Gold

Online Marketing und Social Media

Seit 2015 ist Michaela Gold in der ASFINAG als Teamleiterin für Online & Social Media tätig. Ihr ist vor allem der direkte Austausch mit den Kund:innen sehr wichtig um ihnen einen Blick hinter die Kulissen des Unternehmens zu gewähren. Als Ausgleich zu der abwechslungsreichen Tätigkeit verbringt sie ihre Freizeit am liebsten in der Natur, beim Yoga oder auf dem Motorrad.