Sie sorgen für eine sichere Fahrt - der Streckendienst der ASFINAG

Auch heuer im Sommer ist ganz schön viel los auf Österreichs Autobahnen und Schnellstraßen. Die Monate Juli bis September sind nach wie vor die beliebteste Reisezeit. Das Auto ist - derzeit stärker denn je - das beliebteste Verkehrsmittel um in den Urlaubsort zu kommen. Trotz vermehrten Urlaubsverkehr ist natürlich noch der Individualverkehr und selbstverständlich der Waren- und Gütertransport mit dem Lkw unterwegs. Damit also auch während der Urlaubsmonate alle gut und sicher an ihr Ziel ankommen, ist unser Streckendienst mehrmals täglich auf allen Autobahn- und Schnellstraßen-Abschnitten unterwegs.
ASFINAG Streckendienst - im Hintergrund für mehr Verkehrssicherheit

Auch wenn die Arbeit des Streckendienstes manchmal nicht direkt wahrgenommen wird, das, was die Männer leisten, ist ein sehr wichtiger Bestandteil im Gesamtpaket Verkehrssicherheit. Sie sorgen zum Beispiel dafür, dass verlorenes Ladegut sofort entfernt wird, damit für den nachfolgenden Verkehr keine Gefahr besteht. Sie sind zur Stelle um Unfälle abzusichern und die Fahrbahn wieder zu säubern. Und sie stehen mit Rat und Tat zur Seite, wenn Fahrerinnen und Fahrer eine Panne haben. „Wenn man es nicht gewohnt ist neben der Fahrbahn zu stehen, wenn die anderen mit 130 an einem vorbeiflitzen, ist das echt kein Vergnügen“, sagt Rupert Göstel, „zu helfen wenn was passiert, ist für uns aber trotzdem selbstverständlich.“
Der 57-Jährige arbeitet seit neun Jahren in der Autobahnmeisterei Stockerau. Gemeinsam mit seinem Kollegen Johannes Preiszler ist er im Streckendienst auf der A 22 Donauufer Autobahn, der S 3 Weinviertler Schnellstraße und der S 5 Stockerauer Schnellstraße unterwegs. Was er an seinem Job besonders mag, beschreibt Rupert Göstel so: „Jeder Tag ist anders. Es tut sich jede Menge auf unserer Strecke. Manchmal ist es ruhiger und manchmal kann es ganz schön aufregend sein.“ Nach einem heftigen Sommergewitter zum Beispiel. Das bringt meistens mit der gewünschten Abkühlung auch noch andere Dinge mit: „Oft muss es dann sehr schnell gehen“, erklärt der Niederösterreicher, „wenn zum Beispiel der Wind abgerissene Äste oder andere Dinge auf die Fahrbahn weht, müssen wir sofort dorthin fahren und entweder alles gleich einsammeln oder die Stelle absichern. Das ist gefährlich für meinen Kollegen und mich, aber für die Sicherheit der anderen unbedingt notwendig.“ Aber auch das „Daily Business“ bietet viel Abwechslung. „Wir legen überall dort Hand an, wo wir gebraucht werden: So binden wir zum Beispiel Ölspuren und ziehen Schellen bei Verkehrstafeln nach. Ab und zu müssen wir sogar verirrte Tiere von der Autobahn retten“, so Rupert Göstl.
Die Streckendienstfahrzeuge – kleine „Heimwerker-Läden“
Die richtige Ausrüstung ist das A und O für den Streckendienst. „Es gibt quasi nichts, was wir in unserem Streckendienstbus nicht haben“, sagt Göstls Kollege Johannes Preiszler, „vom Stromaggregat bis hin zum Akku-Schrauber, und -Bohrer haben wir hier alles ordentlich und sicher verstaut, was das Heimwerker-Herz höherschlagen ließe.“ Damit lassen sich im Handumdrehen alle notwendigen Reparaturen durchführen. Die wohl wichtigsten Gegenstände im Einsatzfahrzeug sind Verkehrshütchen und Feuerlöscher. Der 58-jährige Johannes Preiszler erklärt warum: „Die wenigsten Autofahrerinnen und Autofahrer haben Feuerlöscher im Auto. Und auch wenn, ein Brand ist eine extreme Ausnahmesituation. Da hat kaum jemand einen klaren Kopf und kann den Brand ordentlich bekämpfen, das ist dann – sofern möglich – unsere Aufgabe. Und die Hütchen verstehen sich ja von selbst – ohne die geht’s nicht, wenn wir Unfallstellen oder anderes absichern müssen.“
Müll neben der Strecke – Unerfreulich und gefährlich
Besonders zur Reisezeit fällt jede Menge Müll an. Der Großteil wird ordentlich entsorgt. Aber leider findet so manche Plastikflasche oder Kartonverpackung eines Schnellrestaurants während der Fahrt den Weg aus dem Autofenster. „Das ist gelinde gesagt unerfreulich. Und kann außerdem sehr gefährlich werden“, sind sich die beiden Mitarbeiter der Autobahnmeisterei Stockerau einig. „Es reicht schon eine aufwirbelnde Zeitung, die für Sekundenbruchteile die Sicht versperrt, und ein Unfall passiert.“ Die Folgen können furchtbar sein und das Streckendienst-Team wieder auf den Plan rufen – dann aber in einer oft traurigen und schwer zu verarbeitenden Situation. Damit genau das nicht passiert und die Autobahnen und Schnellstraßen sauber bleiben, sammeln die Kollegen des Streckendienstes den achtlos weggeworfenen Müll ein. „Nicht gerade unsere Lieblingsbeschäftigung, aber notwendig, weil wir wollen es ordentlich haben, auch auf der Autobahn.“
Streckendienst-Teams – immer zu zweit unterwegs

Jede der 42 Autobahnmeistereien in Österreich hat einen Streckendienst im Einsatz. Einzige Ausnahmen sind die Großräume Wien und Linz. Dort wird die regelmäßige Kontrolle der Autobahnen und Schnellstraßen von der Spezialtruppe der Traffic Manager durchgeführt. Regulär sind die ASFINAG-Streckendienste immer ab 6 Uhr in der Früh unterwegs. In der Nacht gibt es Rufbereitschaft um zum Beispiel bei einem Unfall rasch einsatzbereit zu sein. Gefahren wird in derzeit fixen Einheiten immer zu zweit. Johannes Preiszler: „Zu zweit unterwegs zu sein ist wichtig. Vier Augen sehen mehr. Jeder schaut auf den anderen – das ist beim Arbeiten auf der Autobahn lebenswichtig.“ Trotz aller Routine gibt es eine Regel die immer Beachtung findet bei den Streckendienst-Teams der ASFINAG: Immer auf den kommenden Verkehr schauen. „Wir sind beide alte Hasen auf der Autobahn, wir kennen unsere Strecke in- und auswendig. Gerade das kann manchmal dazu verleiten, unaufmerksam zu sein. Deshalb brauchen wir einander im Dienst. Jeder passt ein bisserl auf den anderen auf und ermahnt zur Achtsamkeit“, betont der gebürtige Niederösterreicher Preiszler.
Fragt man die beiden Kollegen nach der größten Herausforderung, die ihr Job mit sich bringt, kommt die Antwort wie aus der Pistole geschossen: „Viele sind rücksichtslos. Zwar leuchten wir wie die Christbäume mit all den Absicherungslichtern, aber trotzdem wechseln manche erst in letzter Minute die Fahrspur oder rasen an uns vorbei. Das macht unsere Arbeit lebensgefährlich. Aber auch wir wollen am Ende des Tages gesund nach Hause zu unseren Familien – so wie die Autofahrerinnen und Autofahrer auch.“
Es gibt aber trotzdem sehr schöne Momente im Leben der ASFINAG Streckendienst-Fahrer, wie Rupert Göstl erzählt: „Die schönste Bestätigung unserer Arbeit ist das DANKE der Menschen, denen wir helfen konnten. Egal, ob sie ihre verlorenen Kennzeichen wiederbekommen, oder nach der Absicherung bei Pannen oder Unfällen froh sind nicht alleine gewesen zu sein. Das gibt unserer Arbeit einen besonderen Sinn.“
Derzeit gibt es leider erst wenige weibliche Kolleginnen, die in den Autobahnmeistereien als handwerkliche Mitarbeiterinnen Dienst tun. Aber Johannes Preiszler ist überzeugt: „Frauen sind genauso in der Lage diese Arbeit zu verrichten. Was spricht dagegen Frauen im Team zu haben – ich denke nichts. Es wäre fein, würde unser männerdominiertes Team weibliche Unterstützung bekommen.“
Vielleicht heißt es ja bald wie selbstverständlich: Die Männer UND Frauen des Streckendienstes sind immer im Einsatz, und sie sorgen für einen sicheren und auch schönen Autobahnsommer.
Das ist mal ein Job mit Sinn und Zweck!!!!
Das wäre genau mein Job :)