Linz ist anders

Linz ist die einzige Großstadt Österreichs, die mehr Arbeitsplätze als Einwohner hat. Im Jahr 2017 stehen rund 205.000 Arbeitsplätze ca. 203.000 Einwohnern gegenüber. Linz ist damit wirtschaftlich stark und gut aufgestellt. Gleichzeitig bewirkt dieser enorme Arbeitsplatzüberschuss jedoch eine hohe Pendlerrate aus den Umlandgemeinden. Für viele Pendlerinnen und Pendler stellen die Staus vor den Linzer Donaubrücken täglich eine Geduldsprobe dar.

In Linz beginnt’s – und hat auch schon begonnen

Seit Jänner 2018 laufen die Bauarbeiten zur Errichtung von zwei zusätzlichen Brücken parallel zur bestehenden Voestbrücke. Wir investieren dabei rund 180 Mio. Euro in mehr Leistungsfähigkeit und höhere Verkehrssicherheit. Ziel der Bypassbrücken ist ganz klar: Weniger Stau bei der Donauquerung.

Derzeit teilen sich Autofahrerinnen und Autofahrer, die durch Linz durchfahren eine Brücke mit jenen, die nach Linz wollen oder von Linz kommen. Diese Vermischung sorgt für Stau. Sind die beiden neuen Brücken fertiggestellt, rollt nur noch der Durchzugsverkehr auf der Hauptbrücke. Auf- und Abfahrten in Linz werden über die Bypassbrücken erfolgen. Zusätzlich führt auf jeder Bypassbrücke ein Geh- und Radweg.

Eine spektakuläre Großbaustelle, durch die täglich 100.000 Fahrzeuge rollen

Einheben des letzten Brückenteils

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Baustellen stellen für Autofahrerinnen und Autofahrer ein Ärgernis dar. Jedoch sind Baustellen kein Selbstzweck für uns, sondern wir schaffen damit Verbesserungen. Durch die Errichtung der Bypassbrücken und den Umbau der Anschlussstellen Hafenstraße und Urfahr kommen Pendlerinnen und Pendler in Zukunft besser voran.

Wie funktioniert nun eine derartige Großbaustelle mit Verkehr?

Die Planung der Verkehrsführung stand von Anfang an im Vordergrund. Das gesamte Baugeschehen wurde hauptsächlich darauf abgestimmt, die Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer möglichst wenig zu beeinträchtigen. Uns ist bewusst, dass das neben den großen technischen Herausforderungen der Knackpunkt dieses Projektes ist. Es ist für alle Beteiligten, für uns als ASFINAG, die ausführenden Firmen und selbstverständlich für die Autofahrenden, eine enorme Herausforderung, eine solche Großbaustelle mitten in der Stadt bei einem Verkehr von ca. 100.000 Autos pro Tag abzuwickeln. Wir haben uns in der Planung bestmöglich vorbereitet.

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Oberstes Gebot ist, dass tagsüber immer zwei Fahrstreifen für den Verkehr zur Verfügung stehen müssen. Nur in der Nacht oder am Wochenende, wenn das Verkehrsaufkommen niedriger ist, werden Sperren von Fahrstreifen vorgenommen. Bis auf wenige Ausnahmen gelingt es uns, trotz der umfangreichen Bauarbeiten alle Auf- und Abfahrten immer offen zu halten. Eine Temporeduktion auf 60 km/h sorgt für Sicherheit auf der Straße und der Baustelle.
Josef Reischl Projektleiter Voestbrücke

Wer baut, gestaltet

Mehr Leistungsfähigkeit und anspruchsvolle architektonische Gestaltung sind kein Widerspruch. Zur Gestaltung der Bypassbrücken und der Integration ins Stadtbild wurde im Herbst 2013 ein internationaler Wettbewerb durchgeführt. Gesucht wurde die beste Kombination aus Architektur und Ingenieurplanung. Aus den 17 hochwertigen Entwürfen hat sich der Brücken-Entwurf der Arbeitsgemeinschaft Bernard Ingenieure (Hall/Tirol) - RWT plus (Wien) – Solid architecture (Wien) klar durchgesetzt

Zahlen, die nicht jeder kennt

  • 7.800 Tonnen Stahl werden für die neuen Brücken verbaut. Im Vergleich dazu: Der Eiffelturm in Paris besteht aus 7.300 Tonnen Stahl.
  • Hoch hinaus: Die zukünftige Auffahrt zur Hafenstraße von Freistadt kommend, führt in dritter Stockwerkslage über die bestehende Brücke auf die neue Bypassbrücke. 

    Die Hafenstraßenbrücke auf der Linzer Seite steht auf insgesamt 60 Pfeilern. Auf jedem einzelnen Pfeiler muss das Lager, auf dem die Brücke liegt, getauscht werden.
    Unter laufendem Verkehr wird die Brücke um wenige Millimeter angehoben, das alte Lager entfernt und ein neues Lager eingebaut.
  • Jeder Brückenpfeiler in der Donau steht auf 25 Pfählen, die 14 Meter in den Boden unter der Donau ragen.
  • 720 Pfähle aus Beton und Eisen, mit teilweise mehr als 30 Meter Länge, werden in den Boden eingebracht um das enorme Gewicht der Bauteile in den Boden abzutragen.
  • Neun verschiedene Verkehrsführungen werden bis zum Ende der Bauarbeiten 2020 eingerichtet. Eine Herausforderung für Autofahrerinnen und Autofahrer, aber auch für die ASFINAG und die Baufirmen.
  • 8100 Einzelpositionen auf 4100 Seiten mit 1300 Planbeilagen umfasst das so genannte „Leistungsverzeichnis“ der Arbeiten. Das war auch die Grundlage für die Preisangebote der Bieter und des aktuellen Bauvertrags.
Martin Pöcheim
Martin Pöcheim

Regionalleiter Oberösterreich

Martin Pöcheim war von 2002 bis 2022 bei der ASFINAG beschäftigt. Angefangen hat er als Techniker in der Abteilung Planung (damals: Planung der zweiten Tunnelröhren durch Katschberg und Tauern auf der A 10 Tauern Autobahn). Nach mehreren Stationen im Unternehmen, u.a. als Projektleiter, Leiter der Stabstelle Umwelt- und Verfahrensmanagement und als Gruppenleiter in der Planung. Zuletzt war er Baugruppenleiter im Großraum Linz.