Für Fahrer:innen auf unseren Autobahnen und Schnellstraßen ist zu dieser Zeit ein Aspekt besonders wichtig: bei herbstlichen Witterungsverhältnissen sicher nach Hause zu kommen. Damit das klappt, geben wir Ihnen in diesem Beitrag unsere besten Tipps. So kann der Herbst kommen!

Drei Dinge, die Sie im Herbst an Ihrem Fahrzeug kontrollieren sollten

1. Licht überprüfen

Gute Sicht und Sichtbarkeit sind im Herbst besonders wichtig. Es ist daher an der Zeit sich die Funktionalität Ihrer Leuchten am Fahrzeug genauer anzusehen. Sind alle Scheinwerferlampen intakt? Funktionieren die Bremslichter einwandfrei und sind alle Leuchten richtig eingestellt?

Sorgen Sie für mehr Verkehrssicherheit für sich und andere, indem Sie alle Lichtquellen umfassend durchchecken lassen.

2. Bereifung beachten

Nicht weniger wichtig, sind dem herbstlichen Wetter angepasste Reifen. Dabei ist die Profiltiefe ausschlaggebend. Ist noch genug Profil vorhanden? Wenn nicht, wäre jetzt der passende Moment um in neue Fahrzeugreifen zu investieren.

Winterreifen für Pkw und Lkw (bis zum höchstzulässigen Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen) brauchen mindestens eine Profiltiefe von 4 mm bei Radialreifen bzw. 5 mm bei Diagonalreifen. Das gilt auch für Ganzjahresreifen, Allwetterreifen und Spikereifen.)

Sie wollen einen schnellen Check Ihres Reifenprofils vornehmen? Dafür reicht bereits eine 1-Euro-Münze! In diesem Artikel wird erklärt, wie das genau funktioniert.

❗ Beachten Sie auch, dass ab 1. November die Winterreifenpflicht auf Österreichs Straßen gilt! ❗

3. Scheibenwischer und Frostschutz kontrollieren

Es gibt wohl nichts Nervigeres – aber auch Gefährlicheres! – als verschmierte Windschutzscheiben während der Fahrt. Bei den meist ohnehin schlechten Sichtverhältnissen im Herbst müssen die Scheibenwischer ihre Arbeit perfekt erledigen. Reinigen Sie die Lamellen der Scheibenwischer oder tauschen Sie diese aus, wenn ein Saubermachen zwecklos war. 

Kontrollieren Sie im selben Arbeitsgang auch den Stand der Scheibenwaschflüssigkeit. Füllen Sie diese nach Bedarf nach und achten Sie dabei auf den darin enthaltenen Frostschutz.

Drei Verhaltensweisen, die Sie beim Autofahren im Herbst beachten sollten

1. Geschwindigkeit drosseln

Runter vom Gas heißt es, wenn die Sicht schlecht und die Fahrbahn nass ist. Wie langsam? So langsam, dass Sie Ihr Fahrzeug noch immer sicher lenken können, sagt §20 der Straßenverkehrsordnung. Das bedeutet auf Sicht und lieber etwas langsamer fahren.  

2. Abstand halten

Wenig überraschend an dieser Stelle ist auch unser Tipp auf den richtigen Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug zu achten. Sie müssen noch rechtzeitig bremsen können, so viel steht fest, aber was bedeutet das konkret?

Erinnern Sie sich noch an das Sekundenzählen in der Fahrschule? 21, 22, 23 …

Mindestens zwei Sekunden Abstand lautet die klare Empfehlung unseres Verkehrssicherheits-Experten, Bernhard Lautner. Dieser Wert gilt unabhängig von der gefahrenen Geschwindigkeit. Das sind rund 70 Meter bei 130 km/h und mindestens 50 Meter bei 100km/h.

Warum „so viel“? Die Zeit zwischen Reaktion und Bremsweg hängst stark von der fahrenden Person, dem Fahrzeug und dem Straßenzustand ab. Bis man überhaupt reagiert, vergehen zwischen 0,7 und 1,5 Sekunden. Dabei spielen Faktoren wie Alter und Aufmerksamkeit eine wichtige Rolle und können diese Zeitspanne auch noch deutlich verlängern. Ist die Fahrbahn allerdings nass und die Sicht eingeschränkt, sollte dieser Abstand noch vergrößert werden.

❗ Nur wer ausreichend Abstand hält, hat überhaupt eine Chance, einen Auffahrunfall zu vermeiden! ❗

3. Blinken nicht vergessen

Stimmt, den Blinker zu setzen, ist grundsätzlich das ganze Jahr über ein Muss. Aber gerade im Herbst und Winter, wo die Straßen nass und die Sicht eventuell nicht optimal ist, geht es ums Sehen und Gesehen werden.  

So manche Fahrerinnen und Fahrer vernachlässigen gerade auf Autobahnen und Schnellstraßen das Blinken, denn schließlich fahren ja alle in dieselbe Richtung. Das stimmt, aber hier gibt es andere Umstände zu beachten – zum Beispiel die Geschwindigkeit. Diese kann in Kombination mit Nebel und Nässe zu unangenehmen und riskanten Situationen führen. Daher lieber öfter und länger blinken.

❗ Setzen Sie den Blinker auch dann, wenn Sie glauben, alleine auf der Fahrbahn zu sein. So entsteht eine „sichere Gewohnheit“. ❗

Ermöglichen Sie anderen Verkehrsteilnehmenden sich auf Ihr Fahrverhalten einzustellen und passend zu reagieren. Niemand wird gerne vom Fahrmanöver anderer Fahrerinnen und Fahrer überrascht. Blinken tut nicht weh und gibt allen Fahrenden die Zeit und Möglichkeit sich den Gegebenheiten anzupassen.

Einen sehr informativen Artikel zum Thema „Blinker richtig setzen“, finden Sie außerdem auf der Website des ÖAMTC.

Drei Witterungsverhältnisse, bei denen Sie besonders aufmerksam fahren sollten

1. Nebel voraus

Nebel überrascht uns oft unerwartet, wie aus dem Nichts. In solchen Situationen gibt es einiges zu beachten:

  • Reduzieren Sie Ihre Geschwindigkeit
  • Erhöhen Sie den Abstand zu den anderen Verkehrsteilnehmenden
  • Schalten Sie das Abblendlicht ein
  • Schalten Sie die Nebelscheinwerfer und Schlussleuchten ein (außer bei Kolonnenverkehr)
  • Beachten Sie die Nebelpunkte am rechten Fahrbahnrand:
    ⚪⚪⚪ Sehen Sie alle drei Punkte: Normale Sicht - maximal 130 km/h
    ⚪⚪ Sehen Sie nur zwei Punkte: Maximal 60 km/h
    ⚪ Sehen Sie nur noch einen Nebelpunkt: Maximal 40 km/h

Vertrauen Sie im Herbst und Winter Ihrer Licht-Automatik nicht blind. Hier ist es besser das Abblendlicht immer manuell einzuschalten.

ℹ Bei Nebel sollten Sie auf das Fernlicht verzichten. Es verschlechtert die Sicht zusätzlich.

2. Nässe und Regen

Besonders unangenehm ist das Autofahren auf nassen Fahrbahnen, wenn der Regen nicht mehr rasch genug abfließt und es zu Aquaplaning kommt. Wenn Sie die Bodenhaftung mit Ihrem Fahrzeug verlieren, müssen Sie

  • das Lenkrad mit beiden Händen fest und gerade halten
  • den Fuß vom Gas nehmen
  • die Kupplung durchtreten (bei Schaltgetriebe).

Bedenken Sie auch, dass sich der Bremsweg auf nasser Fahrbahn erheblich erhöht! Bei 100 km/h liegt der Bremsweg bei etwa 77,16 m (48,23 m auf trockener Fahrbahn) und bei 130 km/h sogar bei 130,40 m (81,50 m auf trockener Fahrbahn). Eine interessante Übersichtstabelle dazu finden Sie hier.  

3. Niedrige Morgentemperaturen

So mancher Herbsttag startet richtig frostig und beschert Verkehrsteilnehmenden eine spiegelglatte Fahrbahn. Hier empfiehlt unser Verkehrssicherheitsexperte langsamer (an)zufahren und  einen größeren Sicherheitsabstand einzuhalten. Schließlich kann sich der Bremsweg deutlich verlängern und ein zu rasches Fahren bei Eis akute Schleudergefahr mit sich bringen.

Bitte Vorsicht: Gerade im Herbst und Winter kann die tief stehende Sonne in den Morgen- und Abendstunden zu Sichtbehinderungen und Unfällen führen! 

Genießen Sie den Herbst – aber sicher!

Eine kleine Verhaltensänderung mit potenziell großer Wirkung möchten wir Ihnen zum Abschluss noch mitgeben: Halten Sie beide Hände stets am Steuer. Auf diese Weise können Sie Ihr Fahrzeug besser lenken und auch schneller auf außergewöhnliche Situationen reagieren. Oft ist es diese eine Millisekunde, die Gröberes verhindert.

 

Sie möchten mehr zum Thema Verkehrssicherheit erfahren? Dann empfehlen wir Ihnen unsere Beiträge „So sicher sind unsere Tunnel“ und „Tipps zum Auffahren, Rechtsfahren und Reißverschlussverfahren“.

Kennen Sie außerdem unseren Verkehrssicherheits-Newsletter? Melden Sie sich ganz einfach hier an und holen Sie sich relevante Tipps und Infos direkt in Ihr E-Mail-Postfach.  

Silvia Moser
Silvia Moser

Online und Social Media Managerin

Betreut seit 2015 unter anderem die Social Media Kanäle der ASFINAG. Gute Kommunikation gepaart mit einem Augenzwinkern gehört da einfach dazu. Silvia ist privat gerne in der Natur unterwegs. Der perfekte Ausgleich zur onlinen Welt, in der sie sich tagtäglich bewegt.